Guten Rutsch ins neue Jahr!
Das neue Jahr kann ja nur geschmeidiger sein als das alte, nach all dem, was so in der Welt los war. Neben allen Kriegsschauplätzen und politischen Armutszeugnissen waren es aber die vermeintlich kleinere Dinge, die die menschliche Degradation deutlich dokumentieren.
Raubtier ABC
In Berlin gabs eine Löwin. Und kaum ist man sich ganz sicher, was man auf schlechten Bildern sieht, bricht die blanke Panik aus. Der halbe Umkreis verstärkt die Gartenzäune, bringt den Fleischvorrat ins Haus bringt den Youtube-Server zum überkochen („How to punch a lion, so it will get scared and never come back“). Die Analyse von Scheiße gab dann aber glücklicherweise Entwarnung. Es war nur ein Wildschwein. Gartenzäune wurden wieder abgebaut, Fleischvorräte wieder in den Vorgarten geparkt (vor allem im Winter ists da schön kühl), nur der Youtube-Server blieb belastet „Wildschwein Rezept Asterix&Obelix“.
Scholz‘ Fehltritt
Sportlich isser ja, unser Bundeskanzler, nur leider übersieht er dann doch das ein oder andere Mal entweder einen Fettnapf oder den richtigen Tritt. „Harrrrrrrrr Matrosen“, begrüßte er seine Regierungskollegen als er nach seinem Jogging-Unfall mit Augenklappe zur Arbeit kam. Als es dann zum künftigen Haushalt kam, drückte er eine Auge zu (wie er es so oft macht), hatte aber nur eines zum Drücken übrig – und muss jetzt im neuen Jahr umso genauer hinsehen, um alle Löcher zu stopfen und Schlaglöcher zu überspringen, damit er nicht doch noch von der Hobbypartei „Piraten“ als Kapitän abgeworben wird.
„Sticking“
Ein ganz neues Hobby hat sich inzwischen etabliert. Das Kleben. Immer mehr junge Leute sind begeistert vom neuem Volkssport, der hip auch gerne als „sticking“ bezeichnet wird. Das ist wie „planking“, also eine sehr vorteilhafte Kräftigungsübung, bei der man seinen Körper über den Unterarmstütz in eine möglichst gerade Position bringt. Nur ist „sticking“ nicht so vorteilhaft und größtenteils bescheuert, aber immerhin kann man dann sagen, man steht für etwas ein. Aber eigentlich auch das nicht, denn man sitzt eher für etwas ein. Stehend zu „sticken“ wäre auf Dauer ja zu anstrengend. Da haben wieder diejenigen einen Vorteil, die, wenn sie nicht gerade „sticking“ betreiben, in ihrer Freizeit auch „planking“ toll finden.
Viel doof durfte man also 2023 erleben und ich bin mir sicher, 2024 lässt das nicht nach. Und damit man möglichst geschmeidig und so ganz ohne Schleifspuren in das Jahr vor dem schon wieder Vierteljahrhundert gleitet, empfiehlt sich eine hausgemachte NeujahrsresoLotion. Möglichst dick aufgetragen, möglichst weit verbreitet und – leider nach dem ersten Tag schon wieder aufgebraucht.
Aber macht nix. Dann eben nächstes Jahr. Bis dahin schauen wir mal was passiert.